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Entscheidungen über Entscheidungen

WO WILLST DU ANKOMMEN?


Hallo liebe Blogfreunde,

ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich habe das Gefühl, dass ich immer mehr Entscheidungen fällen muss. Täglich, stündlich, minütlich. Und mehr denn je wird mir klar, dass die Summe aller meiner kleinen Entscheidungen die Richtung bestimmt, in die das Wasser fließen wird.


Ich habe mich dabei ertappt, dass ich zum negativen Ausblick auf das Leben neige. Sicherheitshalber. Falls es schief geht, bin ich zumindest schon mal vorbereitet. Innerlich. Ach ja?


Dann, an einem grauen, düsteren Wintertag fiel mir das Gewicht dieser Art von Entscheidungen auf. Ich habe gespürt, dass es meine Schultern herunterdrückt, meine Beine schwer macht und mein Herz traurig macht.

Und da habe ich mich meinem kosmischen I-Ging zugewendet und habe nachgefragt. "Was mache ich falsch?" Das Hexagram, das ich erhalten habe, trägt den bedeutsamen Titel "Das Emporgehobenwerden" (HX46)*. Gleich im ersten Satz heißt es:

"Das kosmische Thema dieses Hexagramms ist die Art, wie die innere Entwicklung eines Menschen zur Erfüllung seines Lebens führt."

Meine Aufgabe lautet, mein wahres Selbst von einem mentalen Programm zu befreien, dass mich in die falsche Richtung leitet. Und im selben Moment habe ich sie vor mir gesehen, diese erste, unsichtbare, mir vollkommen unbewusste Entscheidung!


Ich entscheide mich, mich führen zu lassen.

Ich stelle immer wieder fest – nicht nur bei mir selber – dass diese erste Entscheidung tief im Verborgenen liegt. Wir wenden uns meistens zuerst den Entscheidungen im Außen zu. Einer Handlung, einem Vorsatz, einer Gewohnheit. Etwas, was man im Außen tun sollte, müsste oder könnte. Es wurde uns beigebracht wie eine mathematische Formel, "wenn, dann...". Aber es ist keine mathematische Formel, nichts was berechenbar wäre oder auf das wir nach getaner Arbeit einen Anspruch hätten.

Es ist vielmehr eine innere Ausrichtung. Und damit sind wir bei Rangfolge der Entscheidungen angelangt.


Ganz vorne liegt die Entscheidung meine eingefahrenen Wege in Frage zu stellen. Meine Entscheidungsparameter grundsätzlich zu hinterfragen. Vollbremsung.


"Wo will ich eigentlich ankommen?"


Da ist sie. Die allerste und richtungsweisende Ausrichtung. Sie ist keine Frage des Glücks, der guten Beziehungen oder der Anstrengung, die man im Leben macht. Es ist die Frage, nach der wir unseren inneren Kompass kalibrieren. Es ist eine der Entscheidungen, die weit vor der ersten Entscheidung im Außen liegen!


Das I-Ging rät an dieser Stelle, sich auf seinen Willen zu konzentrieren. Dieser innere Wille hat nach I-Ging Auffassung übrigens seinen Sitz in Nacken und Schultern- falls du dich fragen solltest, warum du diese Körperteile oft so schmerzhaft wahrnimmst. Der innere Wille klopft an deine Tür.

Diesem inneren Willen gilt meine erste wohltätige Entscheidung:


Ich entscheide mich für den Weg der mir angemessenen, inneren Ausrichtung.


Dabei wird mir vermutlich ein mächtiger Gegenspieler begegnen: das Ego. Und nicht nur als Anhängsel meiner Person, sondern in seiner unendlichen Vervielfältigung als "die Gesellschaft". Das I Ging nennt dieses Ego-Vereinigung "das kollektive Ego", Martha Beck spricht oft von den "Jedermans",jenem kaum undefinierbaren man. "...das kann man doch nicht machen!", "das kann man doch nicht tun, sonst..." . Ja, ja, es spricht durchaus in bedrohlicher Form, es macht Angst. Und oft gehorchen wir deshalb. Solche Situationen begegnen uns immer wieder in Coaching Sitzungen. Undefinierbare Ängste, die unsere klugen Entscheidungen ins Wanken bringen.


Mein Hexagramm 46 ermutigt mich, mir helfen zu lassen. Von den kosmischen Helfern, (Bewusstseinsfeldern, könnte man sagen), die mich über solche Abgründe hinweg tragen. Sie erzeugen oder verstärken den Blick nach innen, dorthin, wo mein persönlicher Nordstern leuchtet.

Das Hexagramm warnt mich vor der "leeren Stadt", eine der vielen Metaphern, die es nutzt, um Sprache so neutral wie möglich zu halten. Das Bild erklärt sich ja von selber. Ich habe eigentlich kein Resonanzfeld. Ich gebe meine Energie irgendwo hin, von wo nichts zurückkommt. Ich erschöpfe mich. Ich denke und fühle negativ.


In diesem Hexagramm wird auch von einem Berg namens Ki gesprochen. Vor einem solchen heiligen Ort warnt das Hexagramm (überrascht?). Ja, es sagt, dass wir keinen Lehren folgen sollen, ganz gleich wie sehr sie uns anziehen, ganz gleich, wie sehr wir die Lösungen glauben möchten.

Ki ist ein Ort, den es nur in deinem Inneren gibt. Er ist für jeden Menschen anders.


"Wem folge ich und warum?" könnte bereits die nächste Entscheidung sein, die wie ein umgefallener Baum quer auf deinem Weg liegt.


Gute Entscheidungen sind ein zentraler Aspekt meines Coachings geworden. Ich stütze mich oft auf die Lehren des I-Ging und deshalb möchte ich es weitergeben.


Obwohl dieses mein deutscher Blog ist, erwähne ich trotzdem meine erste I-Ging Veranstaltung in englischer Sprache:


21. Januar 2023

online, 19 Uhr


Ich plane auch wieder deutsche Workshops! Ich bin sehr fleißig in diesen Tagen. Freut euch mit mir auf die schönen Ereignisse in 2023. Entscheidet gut, entscheidet in eurem Interesse!


Ich wünsche euch einen schönen Jahreswechsel!


Birgit




* Mein Buch: I Ging, Das Kosmische Orakel von Carol K. Anthony und Hanna Moog

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