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Der Wert der inneren Perle

Autorenbild: Birgit KerstingBirgit Kersting

Hallo liebe Blogfreunde,

heute spreche ich über den Wert der inneren Perle. Es geht darum, wie wir ein Anliegen, etwas, was uns sehr beschäftigt, in eine fassbare Form bringen können. Manchmal handelt es sich um einen Verlust, manchmal handelt es sich um einen Konflikt, aber hin und wieder zeigt es etwas auch als ein wiederkehrendes Muster. Es fühlt sich an wie ein verheddertes Wollknäuel. Man findet weder Anfang noch Ende. Diese Erkenntnis erzeugt Angst und ein Gefühl von Hoffnungslosigkeit. Ich denke dann vielleicht, "warum soll ich es denn bearbeiten, wenn es hintenrum doch wieder um die Ecke kommt?"

Normalerweise verweise ich an dieser auf das kosmische I-Ging, der rote Leitfaden in meinem Leben. Dazu schreibe ich bald mehr, aber heute lautet die Antwort anders. Und so kommt die Perle ins Spiel. (Hier ist mein Foto etwas irreführend, hier bin ich dem Künstlerischen erlegen. Wir brauchen nicht hunderte von Perlen, eine genügt, eine einzige).


Wo kommt die Perle her? Was hat sie mit meinen Konflikten zu tun? Wie soll sie mir helfen, das innere Wollknäuel zu entwirren?

Eine der sensibleren Aufgaben in der Coaching Zusammenarbeit ist die Verständigung auf eine der inneren Sprachen. Es gibt Menschen, die bleiben gerne und erfolgreich in der kognitiven Welt. Sie hören eine Frage und suchen in der linken, rationalen Gehirnhälfte nach Antworten. Das passiert besonders oft, wenn das Anliegen eher eine konkrete Entscheidung betrifft, "...links herum oder rechts herum?" "Nehme ich den neuen Job an oder nicht?"

In anderen Fällen ist es nicht so leicht zum Kern eines Themas vorzudringen. Dann entscheiden wir uns eher für die Sprache der rechten Gehirnhälfte. Wir begeben uns direkt in unser Fühlbewusstsein, das gute alte Bauchgefühl. Wir werden zunächst versuchen, es von den Einflüssen der rationalen Seite zu beschützen, die sich oft in Form von Zweifeln zeigt. "Du kannst doch nicht einfach...!" "Wenn das jeder machen würde, wo kämen wir da hin..." "Du bist verantwortungslos!..." Oder auch so "Es ist doch sowieso sinnlos...!" "Das ist doch Kinderei..."

Nichts wie weg hier.


Natürlich spielt der Körper hier wieder eine tragende Rolle. Er ist die wesentliche Instanz, die uns eine unverfälschte Antwort geben kann, die unserer inneren Wahrheit entspricht. Als Focusing Coach habe ich die Kommunikation mit dem Körper intensiv gelernt und ich greife auch in meinen Life Coaching Sitzungen oft und gerne darauf zurück. Es sind die stillen Momente, die zählen. Momente, die sich anfühlen, als würden wir tief in Neuschnee einsinken. In der Tiefe unseres Bewusstseins liegen die Antworten, die wir so dringend brauchen. Hier geht es nicht nur um kurzfristige Fragestellungen, meistens geht es um wirklich Grundsätzliches. Befinde ich mich überhaupt dem richtigen Gleis oder rast mein Zug irgendwo hin, wo ich vielleicht gar nicht ankommen möchte...? Das ist oft der Grund, warum ich mein vermeintlich wichtiges Ziel nicht erreichen kann.


Zurück zur Perle.

Wir tragen im Spiel der Fragen und Antworten alles Wesentliche um dein Anliegen zusammen. Wir nähern uns dem Kern aus unterschiedlichen Perspektiven und in dem Prozess zeigt sich bereits, wie vielschichtig und wie komplex auch "kleine Themen" sein können. Dieses "Zusammenkehren" ist ein klärender Prozess. Meine Fragen überraschen den Klienten sehr oft und plötzlich öffnet sich ihm eine neue Tür.


Wenn der Klient motiviert ist, wenn er diesen Weg weitergehen möchte, machen wir weiter. Wir sind jetzt schon gut auf dem Weg zur Perle. Wir suchen nun für alles, was sich gezeigt hat und sich noch zeigen will, eine Klammer. Wir suchen eine Symbolisierung für unser großes oder kleines Problem mit all seinen Anhängen. Dazu leite ich den Klienten an, die Augen zu schließen, in den Körper hinein zu hören und gezielt nach einer Metapher, einem Symbol für all-das zu suchen.


Ein besonders Mal war es eine Perle. Der Klient konnte seine Gefühle zu seinem Thema mit diesem Bild verbinden, er hatte eine Repräsentanz gefunden. Im nächsten Schritt gingen wir in die Beschreibung der Perle. Farbe, Größe, Aussehen. Wir haben uns sogar in das Innere der Perle vor gewagt und dort einen schützenden Raum gefunden. Einen Raum, frei von allem was von außen auf uns eindringt.

In seiner Einfachheit ist diese Symbol sehr leicht zugänglich. Ich kann im Stau stehen und die Zeit nutzen mich der inneren Perle zu widmen. Ich hole ihr Bild hervor, um den Moment zu einem kurzen inneren Ausflug nutzen. Keine Sorge, die äußeren Sinne sagen uns schon, wenn der Verkehr sich wieder bewegt. Aber dieser Moment der Einkehr, der Begegnung mit unserem Thema in abstrahierter Form ist heilend. Selbstheilend.


Das ist der Wert der inneren Perle. Sie ist einzigartig. Sie ist jetzt die beste Symbolisierung für mich, die es geben kann. Sie ist offen und zeigt mir bei jeder Begegnung etwas Neues. Ich dringe tiefer und tiefer ein, um schließlich in meinem stillen Zentrum anzukommen. Dort lösen sich Konflikte auf. Sie verdunsten.


Ich liebe die Arbeit mit Metaphern. Sie sind so besonders, so persönlich und so offen. Ich muss nicht immer tief in meine Geschichte einsteigen, die ich wahrscheinlich schon viele, viele Male erzählt habe und die sich vielleicht sogar verselbstständigt hat. Teile von ihr gehören längst niht mehr zu mir.


Nein, wir verlassen unser Geschichte für eine neue innere Welt.




Klickt euch zu einem kostenfreien Erstgespräch. Dann ist es nicht mehr weit bis zur ersten eigenen Perle. Ich warte dort auf euch und freue mich auf alles, was entstehen darf.


Herzliche Grüße und hinterlasst mir im Kommentar eure Fragen, Gedanken und Ideen,


Birgit






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